Bernhard Daldrup, Bundestagsabgeordneter für den Kreis Warendorf, und der SPD-Landratskandidat Dennis Kocker freuen sich über das große Netzwerk der Solidarität im Kreis.
Während einerseits die Schulen geschlossen, Veranstaltungen verschoben oder abgesagt und die sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden, um einander bestmöglich vor dem Corona-Virus zu schützen, erlebt unser Kreis andererseits gerade jetzt eine besondere Welle der Solidarität. „Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich, was eine starke und solidarische Zivilgesellschaft leisten kann“, lobt Dennis Kocker den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Vor allem ehrenamtliche Einkaufshilfen, die für ältere Menschen und solche, die zur Risikogruppe gehören, Besorgungen erledigen, organisieren sich in den Städten und Gemeinden, um ihre Mitbürger*innen zu unterstützen: Von den Ehrenamtszentralen der Städte und politischen Jugendorganisationen wie den Jusos über das DRK, Sport- und Schützenvereine bis hin zu Schülervertretungen und Jugendwerken – insbesondere junge Leute engagieren sich und möchten helfen. In vielen Supermärkten gibt es zusätzlich Aushänge, die auf das Angebot der freiwilligen Helfer*innen hinweisen.
Ebenso haben einige, Schneidereien und Privatpersonen gleichermaßen, bereits begonnen, Behelfsmasken selbst zu nähen. Die Albersloherin Mariele Holtmann hat beispielsweise dazu aufgerufen, dass jeder sich nach seinen Möglichkeiten für das Gemeinwohl einbringen solle. Ob Material zur Verfügung stellen, Stoffe, Gummi- oder Schrägbänder zuschneiden oder alles zusammennähen, jeder Beitrag zählt und kann helfen, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.
Von den Einschränkungen sind auch besonders Senioren- und Pflegeheime betroffen. Unter dem Motto „Buntstift schwenken – Freude schenken“ oder „Aktion Senioren-Lächeln“ soll nun der Einsamkeit, welche aus den Besuchsverboten resultiert, zumindest ein bisschen entgegengewirkt werden. Vor allem Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene sollen dazu motiviert werden, für die Bewohner*innen der Seniorenheime in Ahlen und Warendorf Bilder zu malen oder Gedichte und Briefe zu schreiben. „Wir vergessen Euch nicht, wir denken an Euch“ – das sei die Botschaft dahinter, erklärten die Verantwortlichen.
Ähnlich war wohl auch der Gedanke der Erzieherinnen des Teresa-Kindergartens in Warendorf, als sie Überraschungstüten zusammenstellten und am Zaun der Einrichtung aufhängten. Die Kinder konnten diese abholen und erhielten so verschiedenste Anregungen für die kindergartenlose Zeit.
Auch die Gemeinden im Kreis sind weiter für ihre Mitglieder da: Die Gemeinde St. Pankratius in Vorhelm hat beispielsweise dazu eingeladen, zuhause einen Stein zu bemalen und anschließend vor die Kirchentüren zu legen, um so den Zusammenhalt zu demonstrieren. In Sendenhorst bieten unterdessen die Messdiener*innen an, Menschen, die hilfsbedürftig sind und das Haus nicht verlassen können, Palmzweige zu Ostern nach Hause zu bringen.
In Facebookgruppen wie „Beckumer helfen Beckumern“, die bereits vor der Pandemie Nachbarschaftshilfe vermittelt haben, kommen jetzt vermehrt Hilfsbereite zusammen und überlegen gemeinsam, wie man die Solidarität in der derzeitigen Situation noch weiter verbessern kann. Der Ahlener Detlef Jotzeit hat unterdessen die Gruppe „Mutmacher“ gegründet, in der motivierende und mutmachende Bilder, Erfahrungen und Nachrichten, aber auch Tipps und Anleitungen für die Zeit der Selbstisolation geteilt werden können, um die Hoffnung nicht zu verlieren.
So groß die Unsicherheit auch sein mag, ebenso groß sind auch die Möglichkeiten, aus der derzeitigen Situation das Beste zu machen und trotz social distancings die Solidarität und den Zusammenhalt im Kreis auch während der Ostertage und in den Wochen danach aufrechtzuerhalten.