Bauministerin Geywitz besucht 3D-Haus in Beckum: In nachhaltiges Bauen investieren

Artikel von Beate Kopmann. Deutschlands erstes mit einem 3D-Betondrucker erstelltes Wohnhaus steht in Beckum. Kein Wunder, dass dieses Haus das erste Ziel von Bauministerin Klara Geywitz war, als sie am Donnerstag Beckum besuchte. Georgios Staikos, Initiator des Projektes, führte die Ministerin, die auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup nach Beckum gekommen war, durch das Haus.

In Beckum bereits zweites 3D-Haus in Planung

In Beckum ist bereits das zweite Projekt dieser Art in Planung, denn der DRK-Kreisverband will dort ein Gebäude im 3D-Druck-Verfahren bauen lassen. Georgios Staikos ist optimistisch, dass das Verfahren dann unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes weitere Vorteile bringen wird. „Schon beim Bau des DRK-Hauses werden wir auch Hanf als Baumaterial einsetzen“, kündigte er an.

Hanf als Baumaterial einsetzen

Um nachhaltiges Bauen ging es auch in der anschließenden Diskussion mit Vertretern aus Bauwirtschaft, Zementindustrie, Verbraucherberatung und Politik. Geywitz hatte deutlich gemacht, dass die Wirtschaft in nachhaltige Baustoffe investieren müsse. Zusätzlich brauche man innovative Projekte wie das 3D-Haus, um überhaupt das Ziel von 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr erreichen zu können – 100 000 davon sollen Sozialwohnungen werden.

400 000 neuen Wohnungen pro Jahr

Matthias von der Brelje, Direktor Vertrieb Zement & Bindemittel von Holcim Deutschland, betonte, dass es technisch möglich wäre, „grünen Zement“ herzustellen. Derzeit gebe es dafür aber keine Lobby – obwohl Zement weltweit für etwa acht Prozent der CO2 -Emissionen verantwortlich sei. Die Ministerin kündigte daraufhin an, sich mit der Zementindustrie an einen Tisch setzen zu wollen.

Bauministerin will sich mit Zementindustrie an einen Tisch setzen
Georgios Staikos erläutert die Prozesse im 3D-Druckhaus

Werner Tyrell von der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Wadersloh sprach die wegfallenden KfW-Fördermittel an. Diese hatten sich laut Ministerin am Ende zu einem „Eigentumsförderprogramm“ entwickelt.    Dies sei aber nicht Ziel der Maßnahme gewesen, die im Übrigen für den Staat immens teuer gewesen sei. Schon in wenigen Wochen werde aber ein Anschluss-Förderprogramm kommen, stellte die Ministerin in Aussicht – eine Fortsetzung des Effizienzhauses 40.

 

 

Im Anschluss an die Gesprächsrunde: Bernhard Daldrup, Landtagskandidat Ralf Pomberg, Klara Geywitz, Karsten Koch und Michael Gerdhenrich